Seit nun bald hundert Jahren existiert in Darmstadt eine Straße, die den Namen Hindenburg trägt. Am 16.12.1915 wurde der damalige Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, auf Grund seiner militärischen Verdienste für Gott, Kaiser und Vaterland, von der Stadt Darmstadt mit einer Straßenumbenennung gehrt.
Der Umstand, dass Hindenburg, als letzter Reichspräsident der Weimarer Republik, zum Steigbügelhalter Hitlers avancierte, konnte, nach Ende des Zweiten Weltkrieges, die Stadtoberen Darmstadts nicht dazu bewegen, die Hindenburgstraße endlich umzubenennen.
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt, die sich selbst als weltoffen, liberal und tolerant geriert, bringt es selbst heute, nach 98 Jahren, nicht fertig, den Namen Hindenburg als Straßennamen zu tilgen. Warum fällt es der momentanen grünschwarzen Koalition im Magistrat derart schwer, zumindest eine geringfügige historische Einsicht, durch eine Umbenennung der Hindenburgstraße unter Beweis zu stellen?
Podiumsdiskussion am 6. Mai 2014
Beginn: 19:00 Uhr
in der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule, Berufsschulzentrum Nord, Raum 301 Eingang Rhönring
mit:
Hannes Heer, Historiker, Hamburg
Erich Später, Heinrich-Böll-Stiftung Saar, Saarbrücken
Prof. Dr. Ludgar Hünnekens, Kulturreferent, Darmstadt
Dr. Peter Engels, Stadtarchivar, Darmstadt
Monika Kanzler-Sackreuther, Vertreterin des Bündnis gegen Rechts, Darmstadt
Nachfolgende Organisationen unterstützen den Aufruf des Bündnis gegen Rechts Darmstadt und Umgebung zur Umbenennung der Hindenburgstraße: Alevitische Gemeinde Darmstadt und Umgebung e.V., DKP Darmstadt-Dieburg, GALIDA Gewerkschaftliche Arbeitsloseninitiative Darmstadt, DGB Stadtverband Darmstadt, DGB Jugend Südhessen, Die Linke Darmstadt, Bunte Hilfe Darmstadt, ATIF-Darmstadt (Förderation der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland), Initiative Gedenkort Güterbahnhof, YDG (Neue Demokratische Jugend), Halkevi Darmstadt e.V., TKP-Darmstadt (Plattform der Kommunisten aus der Türkei in Darmstadt), AStA der TU Darmstadt, CARSI Darmstadt (Los Kanakos), DGB Kreisverband Darmstadt-Dieburg, antirassistische gruppe internationale solidarität (agis), Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der SPD Darmstadt, AStA der h_da, Ausländerbeirat der Stadt Darmstadt, ver.di Jugend Südhessen